von Redaktion

Versicherungen

Ein Haustier bringt Freude, Nähe und Verantwortung. Doch viele Tierhalter unterschätzen, welche Kosten entstehen können, wenn ihr Tier einen Schaden verursacht. Ein unglücklicher Zwischenfall reicht aus – und du haftest als Tierhalter uneingeschränkt mit deinem gesamten Vermögen.

Genau dafür gibt es die Tierhalterversicherung (auch: Tierhalter-Haftpflicht). Sie schützt dich vor finanziellen Schäden, die dein Tier verursacht – oft schon für wenige Euro im Monat.

In diesem Ratgeber erhältst du eine kompakte, aber umfassende FAQ-Sektion, die alle wichtigen Fragen rund um die Tierhalterversicherung beantwortet.

❓ FAQ: Alle wichtigen Fragen zur Tierhalterversicherung

1. Was ist eine Tierhalterversicherung?

Die Tierhalterversicherung ist eine spezielle Haftpflichtversicherung für Tierbesitzer. Sie übernimmt Kosten, wenn dein Tier Personen-, Sach- oder Vermögensschäden verursacht.

Wichtig: Anders als bei kleinen Haustieren (z. B. Hamster, Katze) bist du bei Hunden und Pferden gesetzlich unbegrenzt haftbar.

2. Für welche Tiere ist eine Tierhalterversicherung notwendig?

Pflicht oder Empfehlung unterscheidet sich je nach Tier:

Pflichtversicherung (je nach Bundesland):

  • Hunde (z. B. Berlin, Niedersachsen, NRW, Hamburg)
  • Pferde in bestimmten Situationen (z. B. Reitbeteiligungen)

Empfohlen für:

  • Hunde aller Rassen
  • Pferde
  • Ponys, Esel
  • Exoten (z. B. große Reptilien)

Nicht notwendig für:

  • Katzen
  • Kaninchen
  • Kleintiere (durch private Haftpflicht abgedeckt)
3. Was deckt die Tierhalterversicherung ab?

Die wichtigsten Leistungen sind:

  • Personenschäden: z. B. Hund läuft auf Straße → Fahrradfahrer stürzt → Krankenhauskosten, Schmerzensgeld
  • Sachschäden: z. B. Hund zerkratzt Auto, Pferd tritt Zaun ein
  • Vermögensschäden: z. B. Verdienstausfall einer verletzten Person
  • Mietsachschäden: z. B. Hund beschädigt Ferienwohnung oder Mietwohnung
  • Schäden durch ungewollten Deckakt
  • Flurschäden / Weideschäden (vor allem bei Pferden und Eseln)

Tipp: Achte auf eine hohe Deckungssumme – mindestens 10 Mio. €, besser 20–50 Mio. €.

4. Was ist nicht versichert?

Nicht abgedeckt sind:

  • Schäden am eigenen Eigentum
  • Schäden, die vorsätzlich verursacht wurden
  • Schäden durch gewerbliche Nutzung des Tiers (z. B. Zucht, Reitschule) – hier brauchst du Spezialtarife
  • Krankheiten oder Tierarztkosten (→ dafür gibt es Tierkrankenversicherungen)
5. Warum ist eine Tierhalterversicherung so wichtig?

Schon ein kleiner Vorfall kann hohe Kosten verursachen.

Beispiele:

  • Hund rennt auf Radfahrer zu → Unfall → 30.000+ € Kosten
  • Pferd geht durch → Auto beschädigt → 5.000 €
  • Ein Kind wird angesprungen → Zahn beschädigt → 1.500 €

Du haftest uneingeschränkt und lebenslang – unabhängig davon, ob du schuld bist oder nicht.

Die Versicherung schützt dich davor, dein Erspartes oder deine Existenz zu verlieren.

6. Was kostet eine Tierhalterversicherung?

Sehr wenig im Vergleich zum Schadenpotenzial:

  • Hundehaftpflicht: 30–80 € pro Jahr
  • Pferdehaftpflicht: 80–150 € pro Jahr
  • Erweiterungen (z. B. Reitbeteiligungen, Deckschäden) erhöhen den Beitrag leicht

Tarife mit Selbstbeteiligung sind oft günstiger.

7. Welche Deckungssumme sollte ich wählen?

Empfehlung: mindestens 10 Mio. €, optimal 20–50 Mio. €

Warum? Personenschäden können extrem teuer werden (Reha, Verdienstausfall, lebenslange Pflege).

8. Ist Hundehaltung in Deutschland versicherungspflichtig?

In vielen Bundesländern: Ja.

Hundehaftpflicht ist Pflicht in:

  • Berlin
  • Niedersachsen
  • NRW
  • Hamburg
  • Thüringen
  • Hessen (für bestimmte Rassen)
  • Schleswig-Holstein

In anderen Bundesländern ist sie freiwillig, aber dringend zu empfehlen.

9. Sind Welpen automatisch mitversichert?

Ja, bei den meisten Anbietern für 6–12 Monate kostenlos, wenn die Mutterhündin versichert ist.

Prüfe die Vertragsbedingungen.

10. Deckt eine private Haftpflicht Schäden durch Haustiere ab?

Nur Schäden durch Kleintiere wie:

  • Katzen
  • Kaninchen
  • Vögel
  • Hamster

Nicht abgedeckt sind:

  • Hunde
  • Pferde
  • andere große Tiere
11. Was ist der Unterschied zwischen Tierhalterversicherung und Tierkrankenversicherung?

Tierhalterversicherung
→ schützt dich vor finanziellen Schäden, die dein Tier Dritten zufügt

Tierkrankenversicherung
→ übernimmt Tierarztkosten, OPs, Behandlung deines eigenen Tieres

12. Brauche ich eine besondere Versicherung, wenn jemand anderes mein Tier führt (z. B. Dogwalker, Reitbeteiligung)?

Ja – du solltest Zusatzbausteine wählen wie:

  • Fremdhalterklausel
  • Deckung für Reitbeteiligungen
  • Deckung für Hundesitter/Dogwalker

Nur dann bist du sicher.

13. Leistet die Versicherung auch im Ausland?

Oft ja – viele Tarife bieten weltweiten Schutz für 1–3 Jahre oder EU-weite Deckung.

Prüfe die Police, bevor du ins Ausland reist.

14. Wann zahlt die Tierhalterversicherung nicht?

Beispiele:

  • Vorsatz
  • Rasseverbote, wenn Hund nicht angemeldet ist
  • Gewerbliche Nutzung ohne Zusatzversicherung
  • Schäden an eigenen Angehörigen im Haushalt (bei vielen Tarifen ausgeschlossen)
15. Wie schließe ich eine Tierhalterversicherung ab?

Ganz einfach:

  1. Tierart, Rasse, Alter angeben
  2. Wohnort eingeben
  3. Deckungssumme wählen
  4. Zusatzoptionen wählen
  5. Vergleich durchführen
  6. Direkt online abschließen

In der Regel gilt der Versicherungsschutz ab sofort.

Fazit: Eine Tierhalterversicherung schützt dich zuverlässig und kostet wenig

Für Hunde-, Pferde- oder Halter größerer Tiere ist die Tierhalterversicherung unverzichtbar. Sie schützt dich vor hohen Schadensersatzforderungen und sichert damit deine finanzielle Existenz.

Besonders wichtig

  • Hohe Deckungssumme
  • Auslandsschutz
  • Schutz für Fremdführer oder Reitbeteiligungen
  • Keine versteckten Ausschlüsse

Wenn du deinen geliebten Vierbeiner versichern möchtest, findest du hier spezielle Tarife für eine Hundekrankenversicherung.

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