von Redaktion

Versicherungen

So wichtig ist Beratung bei der Suche nach dem passenden Versicherungsschutz

(djd). Die Gesundheitsversorgung in Deutschland basiert auf einem dualen System, das zwei Formen der Krankenversicherung umfasst: die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV). Welche Vorteile haben die jeweiligen Systeme und für welche Personengruppen sind sie geeignet? Kann man den gesetzlichen Schutz mit privaten Angeboten „aufpeppen“? Wer Antworten auf diese Fragen sucht und herausfinden möchte, welche Form der Krankenversicherung persönlich am besten passt, sollte sich beraten lassen. Die Experten der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) etwa können wichtige Hilfestellungen bieten.

Was bietet die PKV im Gegensatz zur GKV?

Das große Plus bei einer privaten Krankheitskostenvollversicherung, auch private Vollversicherung genannt, ist die Flexibilität und Vielzahl der Tarife: Privatversicherte entscheiden selbst, welche Leistungen sie absichern möchten, wie umfangreich der Versicherungsschutz und wie hoch die Selbstbeteiligung sein sollen. Zu den klassischen Leistungen einer PKV können etwa die Chefarztbehandlung und die Kostenerstattung für Heilpraktiker-Leistungen gehören. In der GKV dagegen beschränkt sich der Versicherungsschutz auf eine einheitliche, zweckmäßige und wirtschaftliche Versorgung. Eine Vollversicherung bei einer PKV ist Arbeitnehmern möglich, wenn das regelmäßige Bruttoeinkommen die Grenze von derzeit 69.300 Euro pro Jahr überschreitet, 2025 steigt sie voraussichtlich auf 73.800 Euro. Beamte, Selbstständige und Freiberufler können sich unabhängig von der Höhe ihrer Einkünfte privat krankenversichern.

Vergleich von Privater Krankenversicherung (PKV) und Gesetzlicher Krankenversicherung (GKV)

Kriterium

Private Krankenversicherung (PKV)

Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)

Voraussetzungen

Selbstständige, Freiberufler, Beamte
Angestellte mit Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze (2023: ca. 66.600 € Jahresbrutto)
Alle Bürger unabhängig vom Einkommen
Pflichtmitgliedschaft bis zur Versicherungspflichtgrenze

Kosten (Beiträge)

Beiträge abhängig von Alter, Gesundheitszustand und Leistungsumfang
Individuelle Tarife
Beiträge einkommensabhängig (ca. 14,6% des Bruttoeinkommens + Zusatzbeitrag)
Beitragsbemessungsgrenze (2023: 59.850 € Jahresbrutto)

Leistungsumfang

Individuell wählbare Leistungen
Höhere Erstattungen bei Zahnbehandlungen, Heilpraktikern etc.
Freie Arzt- und Krankenhauswahl
Einheitlicher Leistungskatalog für alle Versicherten
Grundversorgung bei medizinischer Notwendigkeit
Eingeschränkte Arztwahl
Vorteile Maßgeschneiderte Tarife
Kürzere Wartezeiten bei Fachärzten
Höhere Leistungsqualität möglich
Familienversicherung ohne zusätzliche Kosten
Soziale Absicherung bei geringem Einkommen
Beitragsfreiheit bei Arbeitslosigkeit
Nachteile Beiträge können im Alter stark ansteigen
Familienmitglieder müssen separat versichert werden
Gesundheitsprüfung bei Aufnahme
Weniger individuelle Leistungen
Längere Wartezeiten möglich
Beiträge steigen mit dem Einkommen
Für wen geeignet Junge, gesunde Personen mit hohem Einkommen
Personen mit spezifischen Leistungswünschen
Selbstständige und Freiberufler
Angestellte unterhalb der Versicherungspflichtgrenze
Familien mit Kindern
Personen mit geringem oder mittlerem Einkommen

Beitragsberechnung

Risikoabhängig (Alter, Gesundheit)
Unabhängig vom Einkommen
Prozentsatz des Bruttoeinkommens bis zur Beitragsbemessungsgrenze
Arbeitgeber beteiligt sich zur Hälfte

Familienversicherung

Nicht möglich; jedes Familienmitglied benötigt eigenen Vertrag Kostenlose Mitversicherung von Ehepartnern und Kindern möglich

Flexibilität

Wechsel zurück in die GKV oft schwierig
Langfristige Bindung an Tarif und Anbieter
Wechsel zwischen gesetzlichen Kassen problemlos möglich
Anpassung an Lebenssituationen einfacher

Beitragsentwicklung

Beiträge können jährlich steigen
Keine staatliche Regulierung der Beitragshöhe
Beiträge steigen nur mit Einkommen - Staatlich regulierte Beitragssätze

Wartezeiten

In der Regel kürzere Wartezeiten
Bevorzugte Behandlung bei Ärzten und Kliniken
Wartezeiten können länger sein
Keine bevorzugte Behandlung

Leistungen im Ausland

Je nach Tarif weltweiter oder erweiterter Auslandsschutz EU-weite Grundversorgung
Notfallversorgung außerhalb der EU eingeschränkt

Versorgung im Alter

Möglichkeit zur Bildung von Altersrückstellungen
Beiträge können im Alter hoch sein

Beiträge bleiben einkommensabhängig
Soziale Absicherung auch im Rentenalter

Zusatzleistungen

Erweiterte Leistungen wie Chefarztbehandlung, Einzelzimmer etc.
Alternative Heilmethoden oft eingeschlossen
Zusatzleistungen meist nur über Zusatzversicherungen möglich
Begrenzter Leistungsumfang

Kündigungsfristen

Lange Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen
Wechsel des Anbieters kompliziert
Kurze Kündigungsfristen (2 Monate zum Monatsende)
Einfacher Wechsel zwischen Kassen

Kann man den gesetzlichen Schutz mit privaten Zusatzversicherungen aufwerten?

Wer die Voraussetzungen für die PKV nicht erfüllt oder grundsätzlich lieber in der GKV bleiben möchte, kann über private Zusatzversicherungen die Vorzüge einer privaten Absicherung genießen. Mit ihnen kann man viele Zusatzleistungen in Anspruch nehmen, die in der GKV nicht erstattungsfähig sind. Besonders beliebt sind die Zahnzusatzversicherung, die Auslandsreisekrankenversicherung, die Pflegezusatzversicherung und die Krankenhauszusatzversicherung. Auch der Service eines Gesundheitstelefons wird gern genutzt. Hier gibt es Hilfe bei der Suche nach Fachärzten, Kliniken, Reha-Einrichtungen oder Selbsthilfegruppen und eine Beratung zu Neben- und Wechselwirkungen von Arzneimitteln und Generika.

Welche Kombi aus GKV und PKV ist besonders attraktiv?

Besonders viele Vorteile genießen gesetzlich Versicherte, wenn sie sich für eine GKV entscheiden, die mit einer PKV kooperiert. Sie ersparen sich aufwendige bürokratische Prozesse, indem sie Rechnungen bei ihrer GKV einreichen, die dann die Abwicklung mit der PKV übernimmt.

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