von Redaktion

Immobilien

Finanzierungskonzept: So schätzen Bauherren richtig ein, was sie stemmen können

(djd). Sinkende Leitzinsen bei der Europäischen Zentralbank lassen viele Bauwillige hoffen, dass sie den Bau eines Eigenheims wieder etwas leichter stemmen können. "Bei der Baufinanzierung gibt es aber auf jeden Fall einige Grundregeln zu beachten, um sich günstige Konditionen zu sichern und kein Geld zu verschenken", sagt Erik Stange vom Verbraucherschutzverein Bauherren-Schutzbund e. V. (BSB). Er fasst die wichtigsten Punkte für Bauherren zusammen.

Finanzierungskonzept an die eigene Lebensplanung anpassen

Viele Bauträger, Architekten oder Makler bringen zu den Objektunterlagen für ein Haus gleich ein Finanzierungskonzept mit. Doch oft ist die Finanzierung für eine möglichst hohe Bausumme über viele Jahre gestreckt. Eine langsame Rückzahlung nutzt aber vor allem den Verkäufern und den Banken. Wichtige Eckdaten für die Finanzierungsplanung sind das Lebensalter und der Zeitpunkt, zu dem man schuldenfrei sein möchte, in der Regel spätestens zum Renteneintritt, wenn das monatliche Einkommen deutlich niedriger ausfällt. Unter www.bsb-ev.de gibt es viele weitere Infos rund ums Bauen und die Adressen unabhängiger Berater, die Bauherren bei der Planung, Finanzierung und Durchführung ihres Hausprojekts begleiten.

Monatsbudget abwägen, Einsparmöglichkeiten nutzen

Eine genaue Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben bildet die Basis für die Festlegung der maximalen Monatsrate, die Bauherren stemmen können. Diese sollte nicht über-, sondern eher unterschritten werden. Schafft man es, monatlich weniger auszugeben, kann das Geld für Sondertilgungen genutzt werden, um die Rückzahlung zu beschleunigen.

Bankenwerbung kritisch hinterfragen und Vergleiche anstellen

Geldinstitute locken häufig mit beeindruckend niedrigen Zinsen. In den dazugehörenden Erläuterungen stehen dann oft Bedingungen, die wenig realitätsnah sind und zum Beispiel nur für Kunden gelten, die höchsten 60 Prozent des Immobilienwerts als Kredit benötigen und zusätzlich Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Notar- und Maklerkosten als Eigenkapital mitbringen. Es lohnt sich daher, konkrete Angebote auf Basis von Einkommen, Vermögen, Alter, beruflicher Situation und finanziellen Verpflichtungen bei mehreren Anbietern einzuholen. Registrierte Vermittler können hierbei unterstützen.

Bereitstellungszinsen beachten

Banken gehen davon aus, dass Baudarlehen möglichst schnell abgerufen werden, da sie den Darlehensbetrag zur Auszahlung bereithalten. Verzögert sich der Baubeginn oder der Projektablauf, verlangt die Bank nach einigen Monaten Bereitstellungszinsen. Der Zeitraum, ab wann solche Zinsen fällig werden, lässt sich bei manchen Geldinstituten verhandeln.

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