von Redaktion
Sparen
Sparerinnen und Sparer sollten auf das Ende der Niedrigzinsen reagieren
(djd). Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinsen deutlich erhöht, um die anhaltend hohe Inflation unter Kontrolle zu bringen. Damit steigen auch die Zinsen auf Bankeinlagen allmählich wieder an. Sollten Anleger vor diesem Hintergrund ihre Finanzstrategie überprüfen? Hier sind Experten-Antworten auf wichtige Fragen:
Wie beeinflussen sich Zinsen und Inflation gegenseitig?
"Während die Zinsen voraussichtlich 2023 noch steigen werden, dürfte die Inflation unter dem Einfluss der gestiegenen Zinsen allmählich wieder zurückgehen. Damit dürften sich insgesamt in den kommenden Jahren die Anlagechancen unter Berücksichtigung der Geldentwertung durch die Inflation allmählich verbessern", erklärt Dr. Andreas Bley, Chefvolkswirt des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). In einem solchen Umfeld würden Bankeinlagen attraktiver: "Generell sind Bankguthaben zwar nicht die ertragsstärkste Anlageform, dafür ist das Geld besonders sicher und im Fall der Fälle schnell verfügbar."
Welche Alternativen gibt es zu Bankguthaben?
"Höhere Erträge bei überschaubaren Risiken bieten auf lange Sicht Investmentfonds", so Andreas Bley. Sie könnten unterschiedlich zusammengesetzt sein, es gebe Aktien-, Renten-, Misch- und Immobilienfonds. Besonders hohe Ertragschancen bieten Aktienfonds: "Viele Sparer sind zurückhaltend, weil sie denken, Anlagen in Investmentfonds sind nur etwas für Profis oder für große Anlagebeträge. Doch bieten Fondssparpläne auch für Sparer, die regelmäßig kleinere Geldbeträge ab 25 Euro zurücklegen, attraktive Ertragschancen." Denn sie würden neben den eigentlichen Kapitalerträgen auch die Möglichkeit der Erzielung von Erträgen durch Wertsteigerungen des Fondsanteils eröffnen, die sich bei der Veräußerung oder Rückgabe des Anteils realisieren lassen.
Warum sollte man mit dem Vermögensaufbau früh beginnen und sich gut beraten lassen?
Wer mit dem Sparen früh beginne und einen langen Atem bewahre, könne ein beträchtliches Polster aufbauen, das sich in Notsituationen auszahle oder im Alter den Lebensstandard verbessere, rät der BVR-Finanzexperte. Die frühzeitige Bildung von Geldvermögen sei besonders wichtig, wenn die Finanzierung der eigenen vier Wände geplant sei. "Für die meisten Bürgerinnen und Bürger lohnt es sich, die eigene Finanzsituation möglichst frühzeitig unter die Lupe zu nehmen und die Zukunft strategisch zu planen", so Bley. Hierfür sei eine qualifizierte Bankberatung der beste Weg: "Die richtigen Entscheidungen hängen stark von der individuellen Situation ab. Eine wichtige Rolle spielen etwa Alter, Einkommen und familiäre Situation."