von Redaktion

Immobilien

Sonnige Zeiten fürs Dach

(djd). Welche Auswirkungen haben die stark gestiegenen Energiepreise der vergangenen Monate auf die eigene Familie? Diese Frage bewegt aktuell viele Menschen in Deutschland. In einer repräsentativen Civey-Umfrage im Auftrag von BMI Deutschland für Braas gaben acht von zehn Hauseigentümern an, dass sie sich intensiv mit der Preisentwicklung für Strom und die Wärmeversorgung auseinandersetzen. Themen wie Nachhaltigkeit und Umwelt beschäftigen ebenfalls mehr als die Hälfte. Die Nutzung erneuerbarer Energie bietet sowohl ökologisch als auch kostenseitig Vorteile - und wird dennoch teils verhalten bewertet.

Solarenergie amortisiert sich in wenigen Jahren

Rund ein Drittel der befragten Immobilienbesitzer lehnt eine Photovoltaik-Anlage (PV) zur Eigenerzeugung von Solarstrom ab. Als Hauptgrund werden insbesondere die vermeintlich hohen Anschaffungskosten genannt, das hat die Civey-Umfrage im Auftrag von Braas weiter ergeben. Dabei lohnt es sich, genauer nachzurechnen: In der Regel amortisiert sich die Investition innerhalb von rund zehn Jahren - zusätzlich zum sofort gegebenen ökologischen Vorteil. „Mit tendenziell weiter steigenden Energiepreisen dürfte die Amortisation sogar noch schneller erreichbar sein. Zudem können Bauherren von staatlichen Förderungen wie KfW-Krediten profitieren“, erklärt Matthias Willinger, Product Manager Solar bei BMI Deutschland. Während die Solarthermie der Warmwasserbereitung und der Heizungsunterstützung dient, wird per Photovoltaik nachhaltiger Strom gewonnen, der sich im eigenen Haushalt nutzen oder ins öffentliche Netz speisen lässt. Für beide solaren Techniken gelten jeweils verschiedene Fördermechanismen, neben bundesweiten Töpfen gibt es vielerorts auch regionale Förderprogramme. Nachfragen lohnt sich also.

Beratung und Installation durch das Dachhandwerk

Für einen effektiven und langlebigen Betrieb der Solarsysteme auf dem Dach kommt es darauf an, dass alle Komponenten gut aufeinander abgestimmt sind. Zudem sind eine gründliche Planung und eine fachgerechte Montage alle Bestandteile bis hin zu Wechselrichter und Verbindungskabeln gefragt. Die richtigen Ansprechpartner für eine individuelle Beratung sind Dachhandwerker vor Ort. Diese speichern den selbsterzeugten grünen Strom, sodass er später nach Einbruch der Dunkelheit zur Verfügung steht. Eine möglichst hohe Quote der Eigennutzung macht die Solaranlage besonders effizient. Gleichzeitig werden die Hauseigentümer somit deutlich unabhängiger von den öffentlichen Energienetzen.

Die Anschaffung einer eigenen Photovoltaik-Anlage lohnt sich 2023 mehr denn je

Aufgrund der gestiegenen Energiepreise streben immer mehr Menschen nach Autarkie vom Strommarkt. Der einfachste Weg zu mehr Unabhängigkeit führt über eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher – so hat man auch dann grünen Strom zur Verfügung, wenn die Sonne mal nicht scheint. Für Haushalte, die auf eigenen Solarstrom setzen wollen, gab es zu Jahresbeginn 2023 gute Nachrichten. „Zum einen entfällt die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 Prozent auf die Lieferung und Installation von Photovoltaikanlagen und Stromspeichern. Dadurch werden die Anschaffungskosten erheblich reduziert. Zum anderen sind nun die Erträge aus der Einspeisung und dem Eigenverbrauch von der Einkommensteuer befreit und das gilt auch rückwirkend bereits für das Kalenderjahr 2022“, erläutert Solarexperte Rouven Piontek vom Energiedienstleister EWE.

Hier sind die wichtigsten Punkte, warum sich unabhängig von den neuen steuerlichen Erleichterungen die Anschaffung einer Photovoltaikanlage lohnt:

  • Umweltfreundlich: Mit Solarenergie kann man aktiv zum Klimaschutz beitragen, nämlich Energie von der Sonne beziehen und seinen CO2-Fußabdruck verkleinern.
  • Lukrative Einsparung: Solarstrom kann man über den Eigenverbrauch hinaus auch vergütet ins Stromnetz einspeisen – und so zusätzlichen Gewinn erwirtschaften.
  • Bis zu 70 Prozent Autarkie: Mit einem Komplettsystem aus Photovoltaikanlage und Stromspeicher können Haushalte ihren Eigenverbrauch an Strom bis zu 70 Prozent decken.
  • Wertsteigerung der Immobilie: Ein Photovoltaik-und-Speicher-Komplettsystem erhöht den Wert des Eigenheims und ist somit eine sichere Investition. Dafür gibt es gegebenenfalls auch noch einen staatlichen Zuschuss, dieser ist allerdings von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
  • Komplettsystem erwerben: Beim Energiedienstleister EWE etwa kann man ein komplettes Solarsystem – bestehend aus PV-Anlage, Wechselrichter, intelligentem Stromspeicher und bei Bedarf einer Wallbox – kaufen. "Je nach Strombedarf des Haushalts und Ausrichtung sowie Neigung des Daches empfehlen wir unterschiedliche Systeme, ganz nach den individuellen Bedürfnissen", erläutert Rouven Piontek. Alle Infos gibt es unter ewe-solar.de.
  • Komplettsystem pachten: Statt die Solartechnik zu erwerben, kann man sie seit Anfang des Jahres auch pachten. Dieses Angebot gibt es derzeit allerdings nur in den Bundesländern Niedersachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. "Im Vergleich zum Kauf der Technik ist für die Pacht keine Anfangsinvestition notwendig. Stattdessen zahlt unsere Kundschaft einen monatlich festen Betrag über die vertraglich vereinbarte Laufzeit von 20 Jahren", erklärt Rouven Piontek.

Finanzierung einer Photovoltaikanlage

Ob aus ökologischen oder wirtschaftlichen Motiven: Photovoltaikanlagen stehen hoch im Kurs und trugen laut Statista im Jahr 2022 mit knapp elf Prozent zur Bruttostromerzeugung in Deutschland bei - fast eine Verdoppelung innerhalb von fünf Jahren. Viele Eigenheimbesitzer beschäftigen sich mit den Möglichkeiten, das Gebäudedach mit einem eigenen Ökokraftwerk auszurüsten. Denn wer selbst Strom erzeugt, macht sich unabhängiger von steigenden Energiepreisen. Zudem wertet eine Solaranlage das Eigenheim auf, viele Banken messen der Immobilie dadurch einen höheren Wert bei.

Anschaffungskosten sind eine große Hürde

Allerdings ist die Anschaffung nicht gerade günstig: Photovoltaikmodule, Speicher und Installation schlagen abhängig von den Dimensionen der Anlage mit rund 25.000 bis 50.000 Euro zu Buche. Das lässt viele Hausbesitzer zögern, vor allem wenn sie das Vorhaben über einen Ratenkredit finanzieren möchten. Dieser muss innerhalb von maximal zehn Jahren zurückgeführt werden. Außerdem veranschlagen die Banken vergleichsweise hohe Zinssätze. „Somit kommen monatliche Raten zustande, die sich viele nicht zumuten möchten“, weiß Olga Magunia, Spezialistin für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Wiesmoor-Aurich. Als gute Alternative für den Ratenkredit empfiehlt sie beispielsweise Blankodarlehen, die von Bausparkassen vergeben werden. Dabei handelt es sich um vorfinanzierte Bausparverträge: Darlehensnehmer erhalten ihren Kredit direkt bei Abschluss und müssen nicht die Ansparphase abwarten. Die Expertin erläutert den Vorteil: „Kreditnehmer können bei einem Blankodarlehen lange Laufzeiten wählen und die Photovoltaikanlage zum Beispiel über 20 Jahre finanzieren. Dadurch wird die monatliche Rate deutlich geringer und somit leichter tragbar."

In einem Rutsch: Die Anschlussfinanzierung nutzen

Eigentümer, bei denen demnächst ohnehin eine Anschlussfinanzierung für ihre Immobilie ansteht, können diesen Zeitpunkt zusätzlich für die Anschaffung einer Photovoltaikanlage nutzen. "Darlehensnehmer können die zu finanzierende Restschuld um die Kosten der Anlage aufstocken. So müssen sie weiterhin nur einen Kredit bedienen und können die Konditionen einer Baufinanzierung auch für die Investition in die Solarstromgewinnung verwenden", erklärt die Spezialistin von Dr. Klein weiter. Ob Ratenkredit, Blankodarlehen oder Anschlussfinanzierung – wie auch bei Immobilien ist die finanzielle Lösung zur Installation einer Photovoltaikanlage stets individuell zu prüfen. Ungebundene Finanzierungsexperten können Interessenten persönlich beraten und unterschiedliche Möglichkeiten durchrechnen.

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